Das Pino Steps bedeutet für Familie Hammerstein ein großes Stück Lebensqualität. Denn der neunjährige Sohn Leo kann nicht eigenständig Fahrrad fahren. Aber das Tandem macht die Mutter Katja Hammerstein und Sohn Leo so mobil, dass auch der sportliche Papa Spaß an den Familienausflügen hat. Und alle zusammen träumen von einer gemeinsamen Alpenüberquerung.
Kämpfen für ein Stück Lebensqualität
Wenn man sich mit Leos Mutter Katja Hammerstein unterhält, bekommt man Gänsehaut. Die Mutter des neunjährigen Leo hat um ein großes Stück Lebensqualität hart gekämpft. Leo hat mehrere geistige und körperliche Handicaps und kann nicht selbständig Fahrradfahren. Als Katja nach langer Recherche das Tandem-Liegerad Pino entdeckt hat, verliebt sie sich sofort. „Endlich wieder zu dritt mit dem Fahrrad unterwegs sein, das wollte ich unbedingt“, sagt sie und beschreibt, was das Pino Steps so besonders macht. „Leo sitzt vor mir, sieht die Landschaft, kann mittreten, wenn er möchte, und wir beide können uns sogar unterhalten.“ Für die Finanzierung des Rads wendet sie sich an eine gemeinnützige Stiftung. „Das ist mir nicht leicht gefallen“, sagt sie, aber nach der Probefahrt hat sie sich einen Ruck gegeben. Leo, der oftmals Monate braucht, um sich an eine neue Situation zu gewöhnen, kam von den ersten Runden mit seinem Vater strahlend zurück und sagte: „Weiter!“ „Das war ein unglaublicher Moment“, erzählt Peter Hammerstein.
Die Familie gehört wieder dazu
„Das Leben mit Leo, der einerseits einen großen Bewegungsdrang hat, aber nur sehr mühsam laufen kann, ist sehr anstrengend. Auf dem Pino erlebt er zum ersten Mal in seinem Leben, wie es ist, sich aus eigener Kraft fortzubewegen.“ Natürlich mit Unterstützung seiner Mutter, die das Tandemfahren schnell zu „ihrer Sache“ gemacht hat. Und dem Shimano-Motor, mit dem die beiden auch Steigungen meistern. Als dann die Zusage der Stiftung für die Finanzierung kam, war das Familienglück perfekt. 50 km auf dem Lahnradweg sind heute kein Problem mehr. „Wir gehören einfach wieder dazu. Für andere ist es selbstverständlich, Hobbys zu haben und ihre Freizeit gestalten zu können. Seit Leo aus den üblichen Fahrradanhängern für kleine Kinder rausgewachsen ist, waren wir auch in diesem Punkt immer Außenseiter.“
Mit dem Pino Steps über die Alpen?
Wenn die drei unterwegs sind, zaubert der strahlende Leo auch den Menschen, die ihnen begegnen, ein Lächeln ins Gesicht. Viele staunen und bewundern das coole Fahrradteam. In diesem Jahr kommt das Pino Steps sogar mit in den Urlaub. Es gibt einen maßgeschneiderten Dachgepäckträger mit Lift, auf dem das Fahrrad liegend transportiert werden kann. Peter Hammerstein, der vor vielen Jahren einmal die Alpen überquert hat, meint: „Wer weiß, vielleicht schaffen wir eines Tages die „Via Claudia.“ Und das alles möglich ist, wissen wir von Hase Bikes spätestens seit der Alpenüberquerung der Kaywaldschule. Oder seit dem Triathlon von Team Garwood. Das Training darf ruhig noch ein paar Jahre dauern, denn das Pino wächst mit. Wenn Leo größer wird, wird das Kindertretlager einfach abgenommen und Leo tritt in die Pedale wie ein Erwachsener.