Steine weisen seinen Weg

Was summt fast lautlos durch den Wald, ist grün und hat einen Kärcher im Gepäck?

Steine weisen seinen Weg

Was summt fast lautlos durch den Wald, ist grün und hat einen Kärcher im Gepäck?

Was summt fast lautlos durch den Wald, ist grün und hat einen Kärcher im Gepäck? Das ist Herr Leuschen auf seinem KETTWIESEL EVO STEPS. Er fährt seinen eigenen Weg, und der ist steinig – allerdings im besten Sinne: Der Geschichtslehrer im Ruhestand reinigt und restauriert mit einem Dutzend Gleichgesinnter die Wegweisersteine im Heidelberger Stadtwald. Ehrenamtlich natürlich, was bei gutem Wetter aber durchaus mal eine 6-Tage-Woche bedeuten kann. Stress? Im Gegenteil. Die Arbeit an den Steinen ist für Herrn Leuschen wie Meditation.

Auf dem Herzen trägt er das Heidelberger Stadtwappen von 1889, und auf der Rückseite seines Shirts steht in Großbuchstaben „WALDWEGWEISERDIENST“. Herr Leuschen mag das Wort: „Wegen dreimal w“. Ob es die Alliteration ist, die ihn erfreut? Oder meint er das world wide web, das sich in diesem zutiefst analogen Begriff versteckt? Eindeutiger, aber ebenso charmant sind seine Ausführungen zu Herkunft und Geschichte der Steine, um die er sich kümmert.

Herr Leuschen bei seiner Arbeit als Waldwegweiser.
Die Arbeit an den Steinen ist für Herrn Leuschen wie Meditation.

Ein lebendiges Kulturdenkmal

Im späten 19. Jahrhundert sollte der Heidelberger Stadtwald zu einem Erholungswald werden, in dem sich Bürger wie Touristen vergnügen und kurieren sollten. Zur Orientierung beschloss die Waldkommission des Stadtrates ein einheitliches Wegweiser-System aus beschrifteten Steinen. Jeder Stein bietet dem Wanderer dabei eine Vielzahl an Optionen: Mit einem einfachen Pfeil werden Wege gekennzeichnet wie der „Hutzelwaldweg“, mit einem gefiederten Pfeil Ziele wie „Wolfshöhle“ oder „Neckargemünd“.

Nach der Reinigung der Steine werden die Buchstaben und Pfeile sorgfältig mit einer algenhemmenden Spezialfarbe nachgezogen – mal im Stehen, mal im Sitzen, mal nahezu im Liegen. Die Ruhe der Hand überträgt sich auf sein Herz, und Herr Leuschen ist zufrieden im Hier und Jetzt. Und doch: Komplimente von Passanten freuen ihn schon „ganz arg“.

Für den Dienst am Stein muss Herr Leuschen allerhand Gerätschaften mit sich führen: Farbe, Verdünnungsmittel, Grundierung, Pinseltasche, vielerlei Bürsten, Sitzgelegenheiten – und nicht zuletzt den bereits erwähnten kleinen Kärcher. Anfangs absolvierte er das mit seinem Mountainbike, doch das wurde dem mittlerweile Siebzigjährigen zu anstrengend. Als er in der FAZ einen Bericht über ein Trike mit Motor las, war ihm klar: Dieses KETTWIESEL wird sein Dienstfahrzeug. „Jetzt kann ich locker mit meinen Gerätschaften die steilsten Hänge in der Heidelberger Gemarkung bestreiten und komme oben entspannt an – für eine Arbeit, die Entspannung einfach braucht.“

Mit ruhiger Hand allein am Stein

Überhaupt ist „Freude“ der Tenor, wenn Joachim Leuschen über sein Ehrenamt im Grünen spricht. „Die Wegweisersteine stehen in Verbindung mit den anderen wunderschönen Erscheinungen hier in der Landschaft,“ schwärmt er über den 240 Millionen Jahre alten Buntsandstein, und man spürt seine tiefe Verbundenheit mit der Region Heidelberg. „Wenn ich abends nach Haus komme, denke ich oft, wie lange diese Steine schon halten und ihren Dienst tun.“ Und wir denken, wie ehrenvoll es ist, dass Herr Leuschen seinen Dienst auf unserem KETTWIESEL tut!

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